![](00.gif) |
Gemeinsamer
Wettbewerb von MIBA und Arge Spur 0 |
Unerwarteten Zuspruch fand der von der Arge Spur 0 und dem MIBA-Verlag
veranstaltete Fahrzeugbau-Wettbewerb für die Baugröße 0e.
Jetzt stehen Sieger und Plazierte fest.
Rückblende: Anfang Juni 1998 hatte der MIBA-Verlag gemeinsam
mit der Arge Spur 0 den Wettbewerb "Fahrzeugbau in 0e” ausgeschrieben.
Anlaß und Rahmen gleichermaßen bildete die Artikelreihe "Modellbau
mit Magic Train” der MIBA-Autoren Uwe Stehr und Stephan Rieche. Die Aufgabenstellung
für die Wettbewerbsteilnahme war denkbar einfach: Es galt, auf der
Basis eines Magic-Train-Modells von Fleischmann eine neue Fahrzeugvariante
zu erstellen. Einzige Bedingung: Das Ausgangsmodell mußte aus dem
Fleischmann-Sortiment stammen – weitere Vorgaben hinsichtlich Fahrzeugwahl
oder Ausmaß des Umbaus gab es nicht.
Nach ruhigem Beginn mit nur vereinzelten Einsendungen trafen in
den letzten zwei Wochen vor Einsendeschluß täglich mehrere Wettbewerbsbeiträge
in der MIBA-Redaktion ein. Die Jury – bestehend aus MIBA-Autor Uwe Stehr,
Stefan Panske und Heinz-Werner Stiller von der Arge Spur 0 sowie Thomas
Hilge von der MIBA-Redaktion – stand schließlich vor der Qual der
Wahl. Insgesamt 47 Beiträge in der Kategorie Triebfahrzeuge und 74
Beiträge in der Kategorie Waggonumbauten waren von der Jury in Augenschein
zu nehmen und zu bewerten. Von einfachen Zurüstarbeiten und Umbeschriftungen
bis hin zu beinahe kompletten Selbstbauten auf der Basis weniger Magic-Train-Komponenten
repäsentierten die Wettbewerbsbeiträge die gesamte Bandbreite
des Modellbahn-Fahrzeugbaus. Entsprechend schwer fiel es der Jury, Preisträger
und Plazierte festzulegen.
Hier zeigen wir die Modelle der jeweils ersten drei Preisträger
der beiden Kategorien. Auf einige Modelle werden wir in den nächsten
MIBA-Ausgaben noch genauer eingehen. Ausführlicher mit diesem Fahrzeugbau-Wettbewerb
und seinen Beiträgen, mit einzelnen Fahrzeugen und konkreten Umbauberichten
wird sich im übrigen eine Sonderausgabe der Zeitschrift "Spur-0-Lokomotive”
befassen, welche die Arge Spur 0 in den nächsten Monaten zusammenstellt.
1. Preis, Triebfahrzeuge:
Gerhard Pastowski baute aus Fleischmanns "Stainz” das Siegermodell in der
Kategorie "Triebfahrzeug-Umbauten” des 0e-Wettbewerbs: diese Krauss-Bn2t-Baulok.
Neu aus Polystyrol sind Kessel, Dom, Schornstein, Verlängerung der
vorderen Pufferbohle, Führerhaus, die Feldbahn-Kupplungen und weitere
Einzelteile. Zum Zeitpunkt der Aufnahme fehlten noch das Krauss-Fabrikschild,
die Pfeife und etwas Patina.
.
.
.
.
.
.
.
2. Preis, Triebfahrzeuge:
Als Vorbild für den Lokumbau von Daniel Albert diente 99 4603 der
ehemaligen Rügenschen Kleinbahnen im Zustand von 1960. Beim Umbau
wurde das FleischmannFahrgestell vorn und hinten verlängert. Das Gehäuse
entstand in Mischbauweise aus Polystyrol, Pappe und Metall. Einziges Originalteil
am Gehäuse ist die Fleischmann-Lichtmaschine. Die Beschriftung erfolgte
mit Ätzschildern. Einziger Kompromiß: Die Lokräder wurden
vom Fleischmann-Modell übernommen, aber eigentlich weist die Maschine
Speichenräder auf. Nur ein kleines Manko, meinte die Jury, und verlieh
Daniel Albert den zweiten Preis.
. .
3.
Preis, Triebfahrzeuge: Eine Freelance-Garrat, allerdings
in ungefährer Anlehnung an die K1 der Tasmanischen Eisenbahnen (!),
baute Frank Neubauer. Ausgangsbasis bildeten zwei Magic-Train-Dampfloks,
von denen die kompletten Fahrgestelle und Teile der Führerhäuser
übernommen wurden. Mehr zu diesem Modell demnächst in der MIBA.
Die Jury setzte das skurrile Gefährt auf Rang 3.
1. Preis, Waggons: "Zunächst
zu meiner Person”, leitete der Sieger in der Kategorie Waggonumbauten seine
Zuschrift ein, "ich bin 17 Jahre alt …” Carl-Hagen Berberich ließ
seinen Fakultativwagen aus zwei Magic-Train-Güterwagen entstehen.
Nicht nur: Das Fahrgestell entstand aus Kunststoffprofilen, die Drehgestelle
stammen von Grandline, die Speichenräder von Axel Hartig, die Kupplung
von Kadee in einer Kinematik von Ribu. Der Innenboden ist mit Furnierstreifen
beplankt, entlang der Außenwände sind Holzbänke eingebaut.
Gratulation – und soviel zum Thema "Modellbahn-Nachwuchs” …
2. Preis, Waggons: Emil Gronau
als Direktor der DGE ("Die gehört Emil”) beschloß, daß
seine Schmalspurbahn einen Kranwagen brauchte. Nach einiger Überlegung
besorgte er sich zwei Magic-Train-Wagen Nr. 2400, die gekürzt wurden,
und den Faller-Bausatz B-129. Der Rest war das Ergebnis von einigen Bastelstunden
– natürlich ist der Kran beweglich und drehbar. Platz 2 im Wettbewerb,
entschied die Jury.
3. Preis, Waggons: Basis
des Umbaus von Gerd Backhaus war der Magic-Train-Wagen Nr. 2430, aus dem
ein Selbstentladewagen mit Sattelboden entstand. Der hat zwar kein konkretes
Vorbild, entspricht jedoch konzeptionell ganz ähnlichen Wagen der
Rhein-Sieg-Eisenbahn, wie sie noch bis in die 60er Jahre im Einsatz waren.
Die Jury war überzeugt – Platz 3.
Alle Teilnehmern sei an dieser Stelle ebenso für ihre Mühe
und für ihr Engagement gedankt wie den Sponsoren, die die Preise für
den Wettbewerb zur Verfügung gestellt und unsere 0e-Artikelreihe unterstützt
haben. Quantität und Qualität der Wettbewerbsbeiträge zeigen,
welches Potential in der vermeintlichen Modellbahnnische der Baugröße
0e steckt. Ob dies von den weniger großen und vielen kleinen Anbietern,
die diese Nische mit Produkten versorgen, als Ansporn für neue Aktivitäten
verstanden wird, muß der jeweiligen Interpretation und der Zukunft
überlassen bleiben.
th |